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GFW 029 – 4. Online-Workshop zur Vorbereitung einer Sachverständigenprüfung im Dachdeckerhandwerk – Die Beschreibung des Ist-Zustandes und technische Anforderungen an Holz und Holzwerkstoffe
11.08.2022 - 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr
Auf der Grundlage der gerichtlichen oder privaten Beauftragung hat der Sachverständige anhand der vorliegenden Unterlagen und/oder der Feststellungen beim Ortstermin die ausgeführten, strittigen Leistungen zu beurteilen. Die Fragen des Beweisbeschlusses oder des Auftraggebers dürfen dabei nicht aus den Augen verloren werden, damit das Gutachten verwertbar und aussagekräftig ist.
Für den Richter, als auch für den Antragsteller, kommt es auch die besondere Gabe des Gutachters an, der die vorgefundenen Bauleistungen mit eindeutigen Bilddokumenten beschreibt. Die Bilder des Istzustandes sollten klar gegliedert, übersichtlich und eindeutig zuzuordnen sein. Die Bildqualität besitzt hier mehr Bedeutung als die Anzahl der Bilddokumente. Die angefertigten Bilder werden bei der Beschreibung des Ist-Zustandes benötigt, um die schriftlichen Ausführungen des Sachverständigen ergänzend zu visualisieren. Ein Bild „sagt mehr als tausend Worte“! Detailaufnahmen und eine allgemeinverständliche Erklärung von komplexen Sachzusammenhängen ermöglichen dem Richter / Auftraggeber einen verständlichen Zugang zu den technischen Sachverhalten seines „Falles“.
In den Tätigkeitsfeldern der Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik im Dachdeckerhandwerk bestehen viele Unterkonstruktionen aus Holz oder Holzwerkstoffen. Objektspezifisch muss der zu verwendende Werkstoff im Hinblick auf die Nutzungsklasse und die erforderliche Holzgüte ermittelt werden. Tragfähigkeit, Stützweitenabstand, Lasten und Dimensionierung sind für einen ggf. erforderlichen Tragfähigkeitsnachweis (Statik) entscheidend. Holzbauteile ohne rechnerischen Nachweis wie z.B. die meisten Konter- und Tragelattungen können nach handwerklichen Erfahrungen ausgeführt werden. Die technischen Anforderungen an die gängigen Unterkonstruktionen für Deckungen und Abdichtungen sind den aktuell gültigen Hinweisen für Holz und Holzwerkstoffe zu entnehmen, die im Vorbereitungsseminar ausführlich behandelt werden. Abgerundet wird das Thema Unterkonstruktionen aus Holz und Holzwerkstoffen durch die Erläuterungen zur DIN 68800 Teil 1 und 2, die sich mit Holzschutzmaßnahmen bei Gebäuden auseinandersetzt. Einen besonderen Schwerpunkt bilden in diesem Zusammenhang auch die zunehmende Problematik der beidseitig diffusionshemmend geschlossenen Dächer in Holzbauweise. Anhand von aktuellen Schadensfällen werden Ursachen, Folgen und Sanierungsmöglichkeiten bei diesen Dachkonstruktionen ausführlich dargestellt.
Inhalte:
Feststellung des Istzustandes
- Die Fragen des Beweisbeschlusses / des Antragstellers
- Übersichtsplan / geografische Lage des Gebäudes, Allgemeine Beschreibung des Gebäudes
- Fotodokumentationen und Liste der angefertigten Bilder
- Bauteilöffnungen und Detailaufnahmen beim Ortstermin
- Ist-Zustände mit Bilddokumenten beschreiben, Ist-Zustände mit Beschreibungen erläutern
Unterkonstruktionen aus Holz und Holzwerkstoffen
- Begriffsdefinitionen
- tragende, tragende ohne rechnerischen Nachweis und nichttragende Bauteile
- Bauaufsichtliche Anforderungen – Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen,
CE-Kennzeichnung
- Bauholz nach DIN EN 14081-1 und Festigkeitsklasse DIN EN 338
- Bemessung von Vollholz und Holzwerkstoffplatten ohne rechnerischen Nachweis
- Nutzungsklassen bei Holzwerkstoffen
- Anforderungen an Bauschnittholz und Holzwerkstoffe, Messung von Holzfeuchtigkeiten, Schwind- und
Quellmaße
- Ausführungen von Konterlattungen, Tragelattungen, Schalungen für Dachabdichtungen
- übliche Verbindungsmittel für Holzbauteile im Dachdeckerhandwerk – Dimensionierung und Anzahl von
Befestigungen, Randabstände von Verbindungsmitteln
- Holzschutzmaßnahmen und Gebrauchsklassen, baulicher Holzschutz nach DIN 68800-1 und 68800-2
- grundsätzlich und besondere bauliche Maßnahmen
- Anforderungen an beidseitig diffusionshemmend geschlossene Bauteile – Schadensbilder, Ursachen,
Sanierungsmöglichkeiten
Ort:
„Zoom“ Online-Workshop, vor der Veranstaltung wird ein Konferenzlink zur Einwahl in die Videokonferenz per Mail zugesendet
Zielgruppe:
Handwerksmeister*innen, Projektleiter*innen und technische Fachkräfte, die sich auf eine Sachverständigenprüfung im Dachdeckerhandwerk vorbereiten wollen oder ihr technisches Fachwissen aktualisieren wollen
Referent:
Jürgen Gerbens, Geschäftsführer GFW-Dach mbH
Teilnahmegebühr:
295,00 € zzgl. 19 % MwSt.
Arbeitsmittel:
Für den Online-Workshop sind ein EDV-Arbeitsplatz oder ein Laptop oder ein Tablet erforderlich, die mit einer Webkamera, einem Mikrophon und einem Lautsprechersystem ausgerüstet sind. Nach der ersten Kontaktaufnahme und der Terminabstimmung wird ein Konferenzlink zugesendet, mit dem der/die Interessent*in in die Videokonferenz eintreten kann
Termin:
11.08.2022 von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr