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GFW 041 – 9. Online-Workshop zur Vorbereitung einer Sachverständigenprüfung im Dachdeckerhandwerk – Feuchteschutz bei Dach- und Wandkonstruktionen
16.11.2022 - 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr
Mit zunehmender Dichtheit der Gebäudehülle von Wohngebäuden und nicht vorhandenen Lüftungskonzepten nehmen Folgeschäden von zu hoher Luftfeuchte in Wohngebäuden deutlich zu. Eine besonders gefährliche Auswirkung ist die Ansiedlung von Schimmelpilzen an Innenoberflächen. Fehlende Lüftung, falsches Bewohnerverhalten oder auch mangelhafter Wärmeschutz, besonders im Bereich von Wärmebrücken, führen zu einem feuchten, schimmelbegünstigenden Millieu an und in Außenwänden von beheizten Räumen. Schimmelbelastungen treten dabei sowohl im Altbestand aber auch in sanierten und neuen Gebäuden auf.
Ein baupysikalischer Nachweis nach DIN 4108-3, dem sogenannten „Glaserverfahren“, ist für den angehenden Sachverständigen die Grundlage seiner bauphysikalischen Betrachtung. Nach der Ermittlung der beteiligten Bauteilschichten und ihrer physikalischen Kennwerte, sollte er einen Tauwassernachweis nach „Glaser“ führen und bewerten können. Im Gegensatz zu einer hygrothermischen Simulation z.B. mit dem Programm „WUFI“ erhält der Sachverständige mit einfachen Eingabewerten eine bewährte Aussage über die bauphysikalischen Wärme- und Feuchteverhältnisse in einer Bauteilkonstruktion. Dieser Nachweis wird seit vielen Jahrzehnten geführt und ist allgemein anerkannt. Aber das vorab beschriebene „Glaserverfahren“ hat dort seine Grenzen, wo feuchtevariable Dampfsperren eingesetzt werden sollen oder komplexe Kombinationen aus verschiedenen Funktionsschichten nachgewiesen werden müssen. Objektspezifisch kann nur dann der Nachweis gelingen, wenn alle auf das Bauteil einwirkenden Parameter berücksichtigt werden können. Mit Hilfe des Programms „WUFI – Wärme Und Feuchte Instationär“ wird die Auffeuchtung bzw. Austrocknung der Dachkonstruktion über Tage, Monate und Jahre digital simuliert.
Eine sehr sichere Möglichkeit Dächer und Wände ohne objektspezifischen Nachweis zu planen und auszuführen besteht in der Anwendung der sogenannten „nachweisfreien Konstruktionen“. Sowohl das Merkblatt Wärmeschutz bei Dach und Wand als auch die DIN 4108-3 und die DIN 68800-2 liefern zahlreiche Beispiele von praxisbewährten, nachweisfreien Konstruktionen.
Ebenfalls Beachtung im Workshop erfahren Bauteile, die auf der Außenseite unbelüftete Funktionsschichten mit höheren Sperrwerten aufweisen. In Verbindung mit einer „dichten“ Dampfsperre auf der Innenseite und zwischen den Schichten liegenden Holzsparren der Konstruktion, erweisen sich diese Dächer in „Holzbauweise“ als sehr schadensträchtig.
Inhalte:
- Grundlagen des Feuchteschutzes: u.a. Diffusion, Konvektion, Maßeinheiten
- Die maximale und die relative Luftfeuchte, Taupunkt und Taupunkttemperaturen
- Begriff und Berechnung des sd-Wertes von Stoffschichten
- Begriffsdefinitionen: diffusionsoffen, -bremsend, -hemmend, -sperrend und diffusionsdicht nach DIN 4108-3
- Vermeidung schädlicher Tauwasserbildung im Innern von Bauteilen
- Nachweisfreie Bauteile
- Rechnerischer Nachweis
- Tauwassernachweis und Bewertung diverser Konstruktionen nach Glaser
- Entstehung und Arten von Wärmebrücken
- Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 und frsi-Temperaturfaktor
- Beiblatt DIN 4108 – Wärmebrückenkatalog
- DIN-Fachbericht 4108-8 – Vermeidung von Schimmelwachstum in Wohngebäuden
- Schadhafte Konstruktionsbeispiele für Dächer in Holzbauweise
- Austrocknungsprinzipien und nachweisfreie Konstruktionen nach DIN 68800, DIN 4108-3 und Merkblatt
Wärmeschutz bei Dach und Wand
Ort:
„Zoom“ Online-Workshop, vor der Veranstaltung wird ein Konferenzlink zur Einwahl in die Videokonferenz per Mail zugesendet
Zielgruppe:
Handwerksmeister*innen, Projektleiter*innen und technische Fachkräfte, die sich auf eine Sachverständigenprüfung im Dachdeckerhandwerk vorbereiten wollen oder ihr technisches Fachwissen aktualisieren wollen
Referent:
Josef Mester, Dachdecker- und Zimmerermeister, technischer Berater IV Westfalen
Teilnahmegebühr:
295,00 € zzgl. 19 % MwSt.
Arbeitsmittel:
Für den Online-Workshop sind ein EDV-Arbeitsplatz oder ein Laptop oder ein Tablet erforderlich, die mit einer Webkamera, einem Mikrophon und einem Lautsprechersystem ausgerüstet sind. Nach der ersten Kontaktaufnahme und der Terminabstimmung wird ein Konferenzlink zugesendet, mit dem der/die Interessent*in in die Videokonferenz eintreten kann
Termin:
16.11.2022 von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr